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Nur wenige kennen die enorme Höhe der Heizungsförderung

Foto: Völpel/FVSHKBW

16,7 Milliarden Euro stellt der Bund dieses Jahr bereit, um Gebäude energetisch zu sanieren. Denn Deutschland hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein, also in 20 Jahren. Obwohl man enorme Zuschüsse bekommen kann, wenn man jetzt seine alte Heizung gegen eine klimafreundliche ersetzt, scheuen sich viele Immobilienbesitzer den Umstieg. Das kann auch daran liegen, dass viele noch gar nicht wissen, wie viel Geld ihnen der Staat dazu geben würde. So lautet zumindest das Ergebnis einer Civey-Befragung unter mehr als 5000 Immobilienbesitzern im ersten Quartal 2024 im Auftrag des Heizungsherstellers Vaillant.

Nur etwa zwei von drei Befragten wussten, dass der Staat den Einbau von Wärmepumpen bezuschusst. Dass diese Förderung bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten beträgt, hatte nur etwa einer von zehn Befragten schon gehört. Der maximale Fördersatz setzt sich aus einer Grundförderung und verschiedenen Boni zusammen. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, nicht zu wissen, welche Heizsysteme sie nach dem Gebäudeenergiegesetz künftig in ihre Immobilie einbauen dürfen.

Auch zur Frage, wo eine Wärmepumpe einsetzbar ist, lagen die Einschätzungen daneben: Nur etwa jeder sechste Befragten tippte richtig, dass nämlich Wärmepumpen schon heute in 70 Prozent der Gebäude ohne größere Umbauten betrieben werden könnten.

Zwei von drei Befragten gaben in der Studie an, mit dem Heizungstausch warten zu wollen, bis die Kommunen ihre Wärmeplanungen abgeschlossen haben. Dabei laufen Immobilienbesitzer, Gefahr, einen Teil der Förderung zu verlieren. Der Klimageschwindigkeitsbonus kann nur bis 2028 in voller Höhe genutzt werden. Zudem legt ein kommunaler Wärmeplan lediglich fest, wo in Zukunft Wärmenetze entstehen könnten. Ob dieser realisiert werden, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg geht zudem davon aus, dass bis 2045 maximal ein Viertel aller Hausbesitzer überhaupt die Möglichkeit erhalten, sich an ein Wärmenetz anzuschließen.